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Alfons Bauer †

Verdienste um die Gemeinde Weindorf
Am 1. April verstarb zu Crailsheim Konrektor a.D. Alfons Bauer im 86. Lebensjahr. Er entstammte der donauschwäbischen Gemeinde Weindorf bei Budapest, wo er sich während der Kriegszeit auf den Lehrerberuf vorbereitete. Als Vertriebener kam er mit seiner Familie nach Heidenheim an der Brenz. Dort arbeitete er zunächst in verschiedenen Betrieben, ehe er seine Studien wieder aufnehmen und erfolgreich zu Ende führen konnte. 1951 ehelichte er die ebenfalls aus Weindorf vertriebene Hedwig Thomas, mit der er drei Töchter hatte. Im Jahr 1962 wurde er Lehrer zunächst an der Ost- und dann an der Bergschule zu Heidenheim, die er bei seiner Pensionierung als Konrektor verließ.

Alfons Bauer war eine vielseitig interessierte und engagierte Persönlichkeit. Obgleich die Alliierten im Jahr 1946 die aus ihrer Heimat Vertriebenen in den deutschen Ländern weit zerstreut ansiedelten, gelang es diesen doch – dank der Initiative einiger ihrer auch politisch talentierten und interessierten Landsleute, zu denen Alfons Bauer zählte – relativ schnell, in der neuen Heimat wieder Kontakte zu- und untereinander zu knüpfen und ihre kulturelle Identität, speziell durch Landsmannschaftstreffen, auf überregionaler Ebene zu hegen und zu pflegen. Zu solchen Treffen zählten allem voran die speziell unter den aus Ungarn stammenden Donauschwaben ungemein beliebten Kirchtage. Ein Heimatkomitee mit dem Verstorbenen an der Spitze organisierte diese unter den Weindorfern äußerst beliebten und gut besuchten Kirchtage zu Steinheim am Albuch. Sie halfen ihnen nicht nur, ihren Schmerz über den Verlust der Heimat zu überwinden, sie trugen zugleich dazu bei, die Beziehungen zur ehemaligen Heimat in Ungarn, zu den dort gebliebenen Verwandten, Freunden und Bekannten aufrechtzuerhalten, ja sogar noch zu vertiefen. Es war nämlich eine Sache der Selbstverständlichkeit, dass zu den Weindorfer Kirchtagen in Steinheim stets auch unsere in Ungarn verbliebenen Landsleute eingeladen wurden und dass diese zuhauf gerne kamen.

Auf diese Weise entstand ein Klima, das auf Dauer auch politisch Früchte bringen musste. So wurde vorzüglich auf die Initiative Alfons Bauers hin Steinheim Patengemeinde zu Weindorf schon zu einer Zeit, in der solche Kontakte auf der Ebene der Kommunen noch keine Selbstverständlichkeiten waren. Dank auch des Bürgermeisters von Steinheim Dieter Eisele wurden diese Beziehungen intensiviert. Es kam zu zahlreichen Begegnungen, und man darf behaupten, dass sie es waren, die im kommunistischen Ungarn jene politische Erosion mit in Gang setzten, behutsam weiter- und vorantrieben, die dann zum Beginn des letzten Jahrzehnts des 20. Jahrhunderts dem System den Todesstoß versetzte. Es war darum gewiss keine Zufall, wenn der sogenannte »eiserne Vorhang« gerade in Ungarn seine ersten Risse zeigte und schließlich ebenfalls dort von der Bühne der Geschichte endgültig beiseite geräumt wurde. Der großen Politik – so ist dies oft im Leben – gehen in der Regel viele kleine Schritte voraus, die dem historischen Wandel den Weg ebnen für die Gunst der Stunde. [...]

Cornelius Mayer
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