archivierte Ausgabe 4/2014 |
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Osterreiten auf dem Weg zum Weltkulturerbe |
Alter Brauch bei den Sorben |
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Ein alter Brauch: sorbische Osterreiter in der Lausitz
Foto: Werner Lehmann |
Um den Titel »Weltkulturerbe« zu erhalten geht eine intensive Prüfung voraus. Letztlich entscheidet die UNESCO mit dem World Heritage Commitee (Welterbekomitee) mit seinen 21 Mitgliedern jährlich über die über die Neuaufnahme, die strengen Regeln unterliegt. Es kann auch zu Streichungen kommen, wie es in Dresden der Fall war. 2006 wurde das Elbtal zum Weltkulturerbe ernannt, aber der Bau der Feldschlösschenbrücke trennte das Tal in zwei Hälften und so wurde der Landeshauptstadt am 25. Juni 2009 wieder entzogen.
Nicht desto Trotz wird gegenwärtig beim Dachverband der nationalen Minderheit, der Sorben, von der Domowina an einen Entwurf zur Anerkennung der Osterreiter zum Weltkulturerbe. Weiterhin sind die sorbischen Bräuche wie Eierschieben und die Vogelhochzeit eingebunden. Dabei ist Eile geboten, denn am 30. November geht die Bewerbungsfrist zu Ende. Aus dem Freistaat Sachsen können maximal zwei Kandidaten der Kultusministerkonferenz gemeldet werden. Dieses Gremium stellt dann 32 Favoriten zusammen, und aus dieser Auswahl kürt dann die UNESCO das Weltkulturerbe. Auch die Kulturlandschaft der Umgebindehäuser in der Oberlausitz ist noch im Gespräch.
Das Osterreiten hat eine jahrhundertlange Tradition, von den heidnischen Slawen wird überliefert, dass sie ihre Felder umritten und so um eine gute Ernte baten. Das Osterreiten ist dann schon vor der Reformation in der sorbischen Oberlausitz ein katholischer Brauch geworden mit dem die Auferstehung Jesus Christi verkündet wird. Dieser Brauch, bei dem die mit Frack und Zylinder bekleideten Reiter mit ihren prächtig geschmückten Pferden in das Nachbardorf reiten und die frohe Botschaft mitbringen. Der Brauch hat alle Wirren der Zeit überstanden, so wurde eine Prozession 1945 von russischen Tieffliegern beschossen, und auch zu Zeiten des Sozialismus hielt man standhaft an diesen Brauch fest. Den rührigen sorbischen Streitern wäre es von ganzen Herzen zu wünschen, dass ihr Vorhaben von den entsprechenden Stellen mit Erfolg beschieden wird.
Heinz Noack
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