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Zum Feierabend

Die renovierte 14-Nothelferkapelle von Bonyhádvarasd

Die renovierte 14-Nothelferkapelle von Bonyhádvarasd
Nothelferkapelle und Fritze-Kreuz und Altar in der Nothelferkapelle in Bonyhárdvarasd mit neuer Parkanlage
Es waren die beiden Ehrenbürger der Gemeinde, Bürgermeisterin Csaba Józsefné, eine gebürtige Szeklerin, und der Vorsitzende der Minderheitenselbstverwaltung Peter Hammer, die sich für die Renovierung der über 200 Jahre alten Kapelle eingesetzt haben.

Für die Hauptarbeiten bei der grundhaften Instandsetzung der Kapelle war der Malermeister János Csibi (Szekler) verantwortlich.
Für die Ausgestaltung des neu angelegten Parks mit Bänken, Blumenkästen usw. waren weitere Handwerksmeister des Ortes zuständig. Peter Hammer kümmerte sich besonders um die Instandsetzung und Umsetzung des von Martin Bayer (Fritze, Haus 43) gestifteten Wegekreuzes am Dorogerwegacker. Martin Bayer hatte vor seinem Ostfronteinsatz im Jahre 1942 das Versprechen abgegeben, wenn er gesund aus dem Kriegseinsatz zurückkehrt, ein Wegekreuz zu stiften. Durch die Flurbereinigung der Gemeinde Kisdorog stand das Wegekreuz plötzlich auf Kisdoroger Flur und fand bei den Feldarbeiten der LPG-Bauern wenig Beachtung, sodass eine schwere Beschädigung des Kreuzes nicht ausblieb. Jetzt hat des Kreuz einen würdigen Platz im Park der 14 Nothelfer gefunden. Die festliche Neueinweihung der Kapelle einschließlich der neuen Parkanlage hat Altbischof Michael Mayer, der seinen Wohnsitz nach Tevel verlegt hat und neben Tevel die Gemeinden Kisdorog und Bonyhádvarasd betreut, am 20. August 2011 übernommen.

Da keine Informationen zum Zeitpunkt der Errichtung unserer 14 Nothelferkapelle zu erhalten sind, könnten folgende Ereignisse der Grund für die Errichtung gewesen sein. Varasd (ab Ende 1903 Bonyhádvarasd) wurde 1732 von 11 deutschen Familien neu gegründet. Bis zum Ausbruch der Pest am 16. März 1739 war das Dorf auf 28 Familien angewachsen. Das Ende der Seuche wurde am 30. Juli 1739 verkündet; es waren 206 Tote zu beklagen und nur 10 Familien waren nicht völlig ausgestorben. Neue Siedler aus Deutschland fanden den Weg nach Varasd, sodass in der Aufzeichnung von 1741/42 schon 37 Haushalte registriert wurden. In der amtlichen Aufschreibung von 1772/73 sind schon 76 Haushalte vermerkt. Die erstarkte Dorfgemeinschaft wagte sich an die Errichtung unserer schönen Dorfkirche, die 1793 geweiht werden konnte. Von unseren Vorfahren haben Peter Genczler, geboren 1769, und Anna Maria Lang, geboren 1787, am 9. Januar 1806 als Erste der Familie Genczler in der neuen Kirche geheiratet. Peter Genczler starb am 17. Juni 1854 im Alter von 85 Jahren. Seine Ehefrau starb am 23. Oktober 1838 mit 51 Jahren. Es ist bestimmt nicht unrealistisch, wenn wir annehmen, dass der Bau der 14 Nothelferkapelle in den Zeitraum des Kirchenneubaus eingeordnet wird. Weil der Bau der größten und prachtvollsten Wallfahrtskirche zu Ehren der 14 Nothelfer 1772 bei Staffelstein im oberen Maintal vollendet wurde, könnten die frommen Bürger von Varasd ihre Kapelle den 14 Nothelfern gewidmet haben.

Die Heiligen haben die Treue zu ihrem Glauben auch in widriger und feindlicher Umgebung bewahrt. Das Nothelferfenster im Regensburger Dom dürfte eine der frühesten Darstellungen dieses Themas überhaupt sein. In Schlesien und Ungarn war die Anrufung der Nothelfer sehr verbreitet. Mit den Flüchtlingen und Vertriebenen nach dem 2. Weltkrieg kam der Brauch erneut nach Deutschland zurück.

Martin Genczler
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