archivierte Ausgabe 4-6/2024 |
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Erzählcafé mit Therese Harting im Haus des deutschen Ostens in München |
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Hintere Reihe: Georg Hodolitsch, Daniela Güthner Haus der Donauschwaben, Prof. Andreas
Weber, Gisela Blum (Tochter von Frau Harting), vordere Reihe: Dr. Renate von Walter
und Therese Harting Foto: HDO |
Auf Wunsch von Prof. Dr. Andreas Otto Weber, Direktor des Haus des Deutschen Osten (HDO) in München, konnte Georg Hodolitsch, Vorsitzender der Landsmannschaft der Deutschen aus Ungarn in Bayern, für das Erzählcafé eine Zeitzeugin aus Pußtawam (Pusztavám) im Kreis Mór bei Stuhlweißenburg (Székesfehervár)vermitteln. Diese Veranstaltung dient als Begleitprogramm zur Ausstellung »Ungehört – die Geschichte der Frauen: Flucht, Vertreibung und Integration.« Das Gespräch im HDO führte Dr. Renate von Walter. Die 88-jährige Therese Harting ist noch eine der wenigen Frauen aus der Erlebnisgeneration. Sie engagierte sich nach der Flucht viele Jahrzehnte in der Trachtengruppe der Deutschen aus Ungarn und für das Ungarndeutschtum in Geretsried.
Die Zeitzeugin, damals neun Jahre alt, erzählte, dass sie Ende 1944 als es hieß »die Russen kommen«, zusammen mit anderen Schülern und Mutter, Oma und Bruder über mehrere Durchgangslager (Jitsching, Petschke) in die »Tschechei« per Bahnviehwaggons evakuiert wurden. Hier holte sie der Initiator der Flucht aus ihrem Heimatort nach Beuerberg in Bayern, wo auch die anderen Vertriebenen und Geflüchteten aus Pustawam zusammengeführt wurden. Ihr Vater flüchtete als Begleitperson mit einem Flüchtlingstreck mit Pferdegespannen am 9. Dezember 1944, ebenfalls aus Pußtawam zunächst bis Zillingdorf bei Neunkirchen in Österreich. Nach Weihnachten wurde der Treck auf Viehwaggons verladen und am 6. Januar 1945 mit der Bahn über Wiener Neustadt nach München und anschließend nach Beuerberg transportiert, wo er am 7. Januar 1945 ankam.
Dr. Renate von Walter befragte Frau Harting über die besonderen Erinnerungen an die Deportation und die Gefühle, wenn man seine Heimat verlassen muss. Dies war für die Zeitzeugin in ihren Kindheitserinnerungen zunächst nicht so schlimm. Aber als Erwachsene wurde die Heimat doch wichtig und sie besuchte als eine der Ersten mit ihrem Mann Harting Willi bereits 1961 wieder Pußtawam. Diese Verbindung pflegten sie dann weiterhin. Therese kam mit ihren Angehörigen zunächst im Kloster Beuerberg und später auf einem Bauernhof südlich von Beuerberg unter. Hier wurden sie gut aufgenommen und ihre Oma konnte bei dem Bauern gleich gut im Stall mithelfen. Lediglich die Abgeschiedenheit auf diesem Einödhof als einziges Kind war doch bedrückend. Bis heute bestehen sehr gute Kontakte zu dieser Familie. Jedoch war der Wunsch, wieder ein eigenes Heim zu besitzen, sehr groß. Deshalb wurde von ihren Eltern in Geretsried, damals bestehend aus Bunkern eines ehemaligen Rüstungswerkes, einer dieser Bunker ausgebaut, später aufgestockt ist das Gebäude heute noch ihr Zuhause.
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