archivierte Ausgabe 1-2/2018 |
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Musikalische Spezialitäten und Erinnerungen an Wemend (Véménd) |
Ungarndeutsches Heimatmuseum Backnang: Gut besuchte Lesung von Josef Trabert und Platzkonzert der Ungarndeutschen Heimatblaskapelle Backnang bei »Blasmusik am Museum« |
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Lesung aus dem Buch »Die zweite Heimat« im Ungarndeutschen Heimatmuseum Backnang: Sabine Geller, Josef Trabert und Thomas Zehender
Foto: kjl |
Bei schönstem Wetter war das Platzkonzert der Ungarndeutschen Heimatblaskapelle unter Gregor Steer vor dem Ungarndeutschen Heimatmuseum in Backnang am 21. Mai 2017 gut besucht. »Blasmusik am Museum« hieß die neue Veranstaltung in Backnang. Bei Kaffee und Kuchen konnten sich die Gäste stärken. Freiwillige Helferinnen hatten wieder üppig Kuchen gebacken. Und manche Gäste genossen den ungarischen Wein aus Bácsalmás.
Die Heimatblaskapelle spielte im Außenbereich vor dem Museum im ersten Teil eine Folge böhmischer Blasmusikstücke, zwischen denen auch der Walzer »Erinnerung an Herkulesbad« (Souvenir de Herkulesbad) von Jakob Pazeller. Dann folgte im Museum die Vorstellung des Buchs »Die zweite Heimat« von Josef Trabert. Verleger Thomas Zehender des Ulmer Verlags Danube Books berichtete über die Entstehung des Buchs. Die Tochter des Autors und Gestalterin des Buchs Sabine Geller las dann einige Passagen aus dem Buch. Da das Buch nicht nur in der Vergangenheit schwelgt, sondern auch zeigt, wie Tochter und Enkel die Heimat von Josef Trabert kennenlernen, weist das Buch auch in die Gegenwart und die Zukunft.
Im Hauptteil erzählte Josef Trabert aus seinen Erinnerungen. Er wurde 1933 in der Gemeinde Wemend geboren. Zu seiner Jugendzeit gehört auch Kurt Wolke, ein Junge aus Hamburg, der im Zuge der Kinderlandverschickung nach Véménd kam. Aus diesem Sommer entwickelte sich übrigens eine lebenslange Freundschaft. Die beiden Jungs blieben auch noch als Männer in Kontakt und besuchten sich immer wieder. Durch die Vertreibung kam die Familie in die Sowjetische Besatzungszone. Dort machte er eine Lehre zum Goldschmied. In einer spannenden Flucht über Berlin floh die Familie aus der DDR in den Westen. Jungingen bei Ulm wurde dann die neue Heimat. In Ulm traf er schließlich ein Mädchen seiner Kindheit wieder. Auch Maria Hamburger aus Véménd war in Deutschland. Man verliebte sich, man verlobte sich und 1957 heiratete man und bezog das Haus in Jungingen. 1963 fuhr man erstmals wieder nach Véménd. Im Buch gibt es die Fotos dieser Reise.
Im Ungarndeutschen Heimatmuseum war außerdem noch eine Ausstellung mit historischen Fotos aus der Zeit des Ersten Weltkriegs in Wemend zu sehen.
Dann lauschte das Publikum dem zweiten Teil des Platzkonzerts der Ungarndeutschen Heimatblaskapelle vor dem Museum. Kapellmeister Gregor Steer hat auch für diesen Teil interessante Stücke ausgesucht, darunter auch die Schnellpolka »Durch die Luft« von Silvester Herzog.
Und dann gab es noch eine interessante Begegnung am Ungarndeutschen Heimatmuseum. Josef Trabert und ein Freund hatten in der Zeit ihrer Ausbildung in der DDR natürlich auch weibliche Gesellschaft. Und wie es sich für ungarndeutsche Jungs gehörte, flirteten sie natürlich mit ungarndeutschen Mädchen. Im Buch findet man das Foto eines entsprechenden Treffens in Meißen. Und siehe da. Bei der Lesung in Backnang stutzte Josef Trabert und sprach dann eine der Damen im Publikum an, ob man sich nicht kenne. Und tatsächlich: auch Etel Schweizer hatte die Vertreibung in die Sowjetische Besatzungszone verschlagen und sie erinnerte sich, dass ihre Freundin einen jungen Goldschmied kannte. Und dieser war Josef Trabert. Das war dann ein großes Hallo nach mehr als sechzig Jahren.
Klaus J. Loderer
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