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Rückblick

Bayerische Volksmusik und ungarndeutsche Lieder in Pußtawam (Pusztavám)

Bayerische Volksmusik und ungarndeutsche Lieder in Pußtawam (Pusztavám)
Frey Peter und Leiter Anna aus Pußtawam
Ursprünglich bayrisch klang es am ersten Novemberwochenende im Kulturhaus von Pußtawam (Pusztavám). Georg Hodolitsch hatte zusammen mit der Tanzgruppe von Pußtawam ein Arbeitstreffen und einen Hoagart organisiert. Er will damit an die Siedlungsgeschichte aus Bayern erinnern. Das Bayrische wird heute noch in Pußtawam gesprochen, wenn es auch mit dem Donauschwäbischen vermischt wird. »Hoagart« ist in Bayern der Heimgarten, die gemütliche Stube oder mittlerweile auch das Wirtshaus. Dabei trifft man sich und musiziert und singt »mitanand.«

Am Samstag wurde ganztags unter Anleitung von den Musikschullehrern Monika Schmidt-Darchinger und Sepp Kloiber eifrig geprobt und die Gemeinsamkeiten und die Liederauswahl abgestimmt. Es blieb nur eine kurze Zeit, um eine schöne Ausstellung über ungarndeutsche Bräuche und das Heimatmuseum zu besichtigen.

Die Abendveranstaltung eröffneten Attila Stettner und Georg Hodolitsch. Er würdigte dabei die Förderung aus dem Landkreis Bad Tölz. Nach dem Grußwort von Bürgermeister Michael Müller aus Geretsried zeigte die Pußtawamer Kindertanzgruppe – auch mit Tänzen bayrischen Ursprungs – ihr Können. Der deutsche Nationalitätenchor aus dem Ort leitete mit seiner umfangreichen Darbietung deutscher Volkslieder das Singen, unterstützt von zwei Akkordeonspielern, ein.

Aus dem Landkreis Bad Tölz mitgebracht hatte Hodolitsch drei bayrische Volksmusikgruppen.

Als erste griffen die drei Deandln der Bachhauser Hackbrettmusi in die Saiten. Das Duo Kloiber/Janßen folgte mit Gitarre und Gesang und weiter ging es mit den zwoa Madln vom Lüßbacher Staffegsang aus Münsing.

Dabei ergänzten sich die alten Lieder der Ungarndeutschen: »In da Fruah, wenn da Hoh macht an Krah‘ra« oder die gemeinsam mit dem Publikum gesungenen Lieder von »Blaue Fensterl mit greane Gaderl« und »Im Feld schlagt die Wachtel« pfundig mit den bayrischen Stückeln. Sepp Kloiber führte bayrisch gemütlich durchs Programm.

Mit dabei war auch der ehemalige Musikant der Trachtengruppe der Deutschen aus Ungarn in Geretsried, Josef Gerlach. Er schöpfe aus seinem reichhaltigen Repertoire an ungarndeutschen Musikstücken. Ernö Garas, früher Musiker für die Tanzgruppe in Pußtawam, zeigt, dass er seine deutschen Stücke nicht vergessen hatte. Auch das Zusammenspiel der verschiedenen Gruppen untereinander ging problemlos.

Das Publikum emotional voll auf ihre Seite hatten die Geschwisterpaare der Familien Frey und Leitner aus Pußtawam. Sie bewiesen mit ihren acht bis elf Jahren, dass sie sich in ungarndeutscher Musik, bayrischen und donauschwäbischen Erzählungen gut eingearbeitet hatten. Die Jugendtanzgruppe der Pußtawamer zeigte zum Abschluß der Veranstaltung, dass sie Ihre Tänze perfekt vorführen können. Die Besucher bedankten sich jeweils mit kräftigem Applaus nach den Gesangs- und Musikbeiträgen.

Nach der Veranstaltung ging auf Initiative des Deutschen Nationalitätenchors das Singen im Kulturhaus weiter. Die bayrischen Volksmusikanten setzten das gemütliche Zusammensein und Musizieren noch bis nach Mitternacht fort.

Weiterer Höhepunkt war die musikalische Mitgestaltung beim Gottesdienst in der evangelischen Kirche. Die drei bayrischen Volksmusikgruppen engagierten sich mit Ihren Kirchenliedern. Pfarrer Ákos Ribarszki freute sich über die Bereicherung des Gottesdienstes.

»Guad war`s und schee war`s,« war das Resümee der Mitwirkenden und Besucher. Zu danken ist der ungarndeutschen Tanzgruppe für die hervorragende Bewirtung und Betreuung der bayrischen Gäste! Gefördert wird dieses Projekt aus Mitteln des Bayerischen Staatsministeriums für Arbeit und Soziales, Familie und Integration.
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