archivierte Ausgabe 10-12/2023 |
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Titelthema |
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Minister Peter Beuth: »Sie sind eine starke, laute Stimme für Gerechtigkeit und Verständigung« |
Tag der Heimat des Bundes der Vertriebenen in Berlin mit beachtenswerten Reden |
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BdV-Präsident Dr. Bernd Fabritius Foto: BdV/bundesfoto |
Unter dem Leitwort »Krieg und Vertreibung – Geißeln der Menschheit« kamen am 26. August 2023 zahlreiche deutsche Heimatvertriebene, Flüchtlinge, Aussiedler und Spätaussiedler – Vertreter der Erlebensgeneration und ihre Nachkommen – sowie Partner aus dem Bereich der deutschen Minderheiten, aus Politik, Diplomatie, Kultur und Gesellschaft zur zentralen Auftaktveranstaltung zum Tag der Heimat des Bundes der Vertriebenen in der Französischen Friedrichstadtkirche in Berlin zusammen.
Die historische Kirche der französischen Hugenotten-Flüchtlinge in Berlin war erneut ein würdiger Ort für die Ansprachen, deren Reigen BdV-Präsident Dr. Bernd Fabritius eröffnete. Tags zuvor war Fabritius mit hervorragender Mehrheit erneut zum Präsidenten gewählt worden und startete mit dem Festakt in seine fünfte Amtszeit.
Mit Blick auf das Geschehen in der Ukraine betonte Fabritius die Aktualität des Leitwortes: Angesichts des unseligen Krieges Russlands suche man mit dem Leitwort »den unmittelbaren Bezug zu dieser Tragödie und verleihe damit auch der Hoffnung auf ein baldiges Ende der Gewalt in einem unserer europäischen Nachbarländer Ausdruck.« Tausende Tote seien Tausende Tote zu viel. Das Leitwort sei »keine zufällige Parallele zwischen dem Grauen des Zweiten Weltkriegs und dem, was heute in der Ukraine geschieht«, sondern »eine bewusst gewählte Mahnung, die gerade auch diese Assoziation« fordere.
Fabritius würdigte gleich zu Beginn seiner Rede, dass sich mit Oleksii Makeiev kein Geringerer als der Botschafter der Ukraine in Deutschland die Ehre gab und im Anschluss an die Festrede eine sehr persönliche Ansprache halten sollte. Mit Wolodymyr Leysle, Vorsitzender des Rats der Deutschen der Ukraine, sowie Bernard Gaida, Sprecher der Arbeitsgemeinschaft deutscher Minderheiten in der FUEN, begrüßte der BdV-Präsident zwei weitere Persönlichkeiten, deren Wirken für die Ukraine und insbesondere die dortige deutsche Minderheit segensreich sei. Den Festredner Peter Beuth, hessischer Minister des Innern und für Sport, begrüßte Fabritius herzlich als frischgebackenen »Träger der Verdienstmedaille des BdV-Landesverbands Hessen, mit der Sie im Juni ausgezeichnet wurden«. Sein »offenes Ohr« für die Belange der Vertriebenen sowie deren Projekte habe »sich über die Grenzen Hessens hinaus herumgesprochen«.
Wie bereits im Jahr zuvor, drückte der Krieg Russlands gegen die Ukraine auch der diesjährigen Ansprache des Präsidenten seinen Stempel auf: große Anteilnahme für die Flüchtenden, tiefsitzende Emotionen, die erneut geweckt würden, die Gefahr der generationenübergreifenden Traumatisierung, die dieses Kollektivverbrechen hervorrufe. »Gerade wir, denen das Schicksal der aus dem Kriegsgebiet flüchtenden Menschen wie ein höhnisches Déjà-vu der Geschichte unter die Haut geht – gerade wir stellen uns die Frage: Werden diese Menschen als über längere Zeit Entwurzelte jemals wieder in ihr früheres Leben zurückkehren können? Wiederholt sich Geschichte, wie wir sie aus der Mitte des letzten Jahrhunderts kennen?«, sagte Fabritius, um erneut deutlich ein internationales, strafbewehrtes Vertreibungsverbot zu fordern.
Bei all dem Leid müsse bewusst auch an die deutschen Minderheiten gedacht werden – sowohl in der Ukraine als auch in der Russischen Föderation. Für beide Volksgruppen bringe die aktuelle Situation massive Einschränkungen und Unsicherheit bezüglich der eigenen Zukunft. Den Hilfen, die der BdV bereits geleistet hat, habe auch Bundeskanzler Olaf Scholz beim Jahresempfang im Frühling Dank und Respekt gezollt.
Der BdV habe »sich immer wieder dafür eingesetzt, dass die jeweilige Bundesregierung ihre aus der Geschichte resultierende Verantwortung gegenüber diesen Volksgruppen annimmt und sie in ihr politisches Handeln einbezieht«, so Fabritius und nahm im Folgenden eine umfassende Bestandsaufnahme der politischen Situation und Anliegen vor. Unter den Stichworten Probleme bei der Spätaussiedleraufnahme, Gegenbekenntnis in Personenstandsurkunden, Altersarmut durch Fremdrentenrecht und Härtefallfonds sprach der BdV-Präsident Themen an, die vor allem die Spätaussiedler gegenwärtig hart treffen: »Gerade da sehen wir als Bund der Vertriebenen derzeit großen Nachholbedarf.«
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