archivierte Ausgabe 10-12/2022 |
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Titelthema |
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Große Freude bei der Wiedereröffnung des ungarndeutschen Budaörser Heimatmuseums |
Das Museum in Bretzfeld ist wieder geöffnet |
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Die Museumsmannschaft im Museum in Bretzfeld: (v.l.n.r.) Theresia Mann, Lissi Deininger, Stefan Vachaja, Irene Sadzio und Ellen Schweizer Foto: kjl |
Frühzeitig trafen am 7. August zahlreiche Gäste ein, die neugierig die schöne alte Holztreppe im alten Schulhaus in die obere Etage des Museums hinaufstiegen. Schon hier gingen die Besucher mit einem aufmerksamen Blick entlang der renovierten Wände des Treppenhauses. Viele historische Fotografien kann man hier schon betrachten, die nach Themen der Geschichte, als Gedenk- und Erinnerungskultur der Budaörser, neu präsentiert wurden.
Im Eingangsbereich der Ausstellungsräume gab es einen kleinen Empfang, ja ein freudiges Wiedersehen. Während sich nach langer Museumsschließung wegen der Coronazeit, Budaörser der letzten Erlebnisgeneration, freundschaftlich begrüßten, kamen von weit her, jüngere Besucher angereist. Ein Enkelsohn, der seinen über 90-jährigen Großvater begleitete, um wie er selbst sagte, die Geschichte seines Großvaters in Bildern zu sehen und zu verstehen, aber auch Enkeltöchter, die sich der Schicksalsgeschichte der Vorfahren stellen wollten. Die Führungen wurden sehr gerne wahrgenommen und viele interessante Gespräche ergaben sich vor dem einen oder anderen Exponat, hinter dem sich eine überlieferte Geschichte offenbarte. Die neu ausgestellten Fotografien der Passionsspiele, die einzigartig auf dem Steinberg in Budaörs in den 1930er-Jahren aufgeführt wurden, beeindruckten in gleicher Weise, wie die Fronleichnamsaufnahmen in Farbe. Es war damals der größte und längste Fronleichnamsteppich Ungarns.
Viele historische Fotos und Dokumente erzählen und erläutern die Geschichte der einst in Ungarn angesiedelten Schwaben in Budaörs, direkt an der Grenze zu Budapest. Sie waren bekannt durch den herausragenden Anbau von Weintrauben und Pfirsich. Ursprünglich gab es an die 500 Weinkeller, die in Budaörs den kultivierten Weinanbau bezeugten und den Titel »Perle des Ofner Berglandes« einbrachten.
Alltagsgegenstände und Originaltrachten bereichern die Darstellungen und Dokumentationen über die Budaörser. Ihr Leben, ihre Gemeinschaft, Handwerk, Traditionen und Brauchtum standen immer im Einklang ihres tief geprägten christlichen Glaubens.
In den Räumen des Jugendhauses konnten die Museumsgäste Platz nehmen. Bei Kaffee und Kuchen, sowie angenehmer Unterhaltung, konnte man bis zu den Abendstunden verweilen und man verabschiedete sich auch hier wieder mit herzlichen Worten: »Bis bald! Wir sehen uns wieder bei einer der Veranstaltungen des Budaörser Heimatvereins oder wenn das Museum wieder geöffnet hat!«
Auch die Sonderausstellung der Vertreibung aus Ungarn, die immer wieder aufs Neue die Schicksalsgeschichte der Ungarndeutschen zu interpretieren vermag, berührte die Besucher sehr. 1946 wurden die Budaörser aus Ungarn vertrieben. Ihre Schicksalsgeschichte der Vertreibung aus Ungarn und die Ankunft nach dem zweiten Weltkrieg in Deutschland, ist in zeitgeschichtlichen Texten, Fotos und Erzählungen ausgestellt. Einige Familien wurden im alten Schulhaus in Bretzfeld, in den heutigen Räumlichkeiten des Budaörser Heimatmuseums, untergebracht.
Das Museum in der Adolzfurter Straße Ecke Poststraße in Bretzfeld öffnet seine Türen wieder am 6. November 2022 von 14 bis 17 Uhr.
M. Th. Mann
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